Abstract
Moderne Frakturplatten sind auf die anatomische Region zugeschnitten bzw. vorgeformt, mit verschiedenen
Optionen f¨ur Knochenschrauben [1]. Sie m¨ussen der Chirurgin oder dem Chirurgen erm¨oglichen, eine Fraktur
flexibel und hochpr¨azise zu reponieren, zu fixieren und zu stabilisieren [2, 3]. Die Merkmale der Frakturplatte
f¨ur eine erfolgreiche Operation sind die anatomische Passform, das Lochmuster, Schraubenrichtung und Schraubenart
[4]. Aktuell versuchen die Plattenhersteller, den vielf¨altigen Bed¨urfnissen der Medizinerinnen und Mediziner
durch zahlreiche Varianten Rechnung zu tragen. Dort kn¨upft die Firma CADS an und entwickelt eine
Software-Applikation, welche es den Plattenherstellern erm¨oglicht, ihre Frakturplatten zu modularisieren und zu
flexibilisieren. Der Automatisierungscharakter der Applikation verk¨urzt die Produktentwicklungszeit und reduziert
Fehler. Individuelle Kundenw¨unsche k¨onnen direkt umgesetzt werden. In einfacher und rascher Zusammenarbeit
mit A¨ rztinnen und A¨ rzten entsteht mit der Software eine hochspezifische Frakturplatte in nie dagewesener Passform.
Der gesamte Entwicklungsprozess bis zum fertigen Produkt verk¨urzt sich von Monaten auf wenige Tage.
Die Software-Applikation revolutioniert die Frakturplattenentwicklung dahingehend, dass Chirurginnen und Chirurgen
die Platten, mit denen sie t¨aglich Patientinnen und Patienten versorgen in einer bisher nicht da gewesenen
Art und Weise einfach und intuitiv gestalten k¨onnen.
Eine in der Software-Applikation eingebundene voll automatisierten Finite-Elemente-Berechnung hilft der
Chirurgin bzw. dem Chirurg die Frakturplatte hinsichtlich Festigkeit untersuchen, ohne Fachwissen in diesem technischen
Bereich zu ben¨otigen. Durch das Baukasten-Prinzip, dass durch den Plattenkonfigurator bereits vorgegeben
ist, kann ein Teil der Diskretisierung des FEM-Modells gesteuert werden (z.B. Plattenquerschnitt, Bohrungen, etc).
Die Randbedingungen f¨ur die Berechnung stammen aus biomechanischen Simulationen der Universit¨at Erlangen.
Durch Erkenntnisse bei der U¨ bertragung von Fraktursituationen auf vereinfachte Finite-Elemente-Modelle ko¨nnen
die Randbedingungen zur Berechnung der Lasten gefunden und ein fundiertes Ergebnis erhalten werden. Die
im Bereich der Strukturmechanik bereits seit etlichen Jahren am Markt bekannten Open-Source Softwarepakete
Calculix sowie Gmsh dienen als Grundlage der f¨ur die Software-Applikation notwendigen strukturmechanischen
Analysen.
Im Vortrag wird der allgemeine Workflow der Software-Applikation dargestellt, wobei ein Hauptaugenmerk
auf die Modellierung der voll automatische Finite-Elemente-Berechnung gelegt wird.
Literatur
[1] D. L. Miller and T. Goswami, “A review of locking compression plate biomechanics and their advantages as
internal fixators in fracture healing,” Clinical Biomechanics, vol. 22, no. 10, pp. 1049 – 1062, 2007.
[2] M. E. M¨uller, R. Schneider, and H. Willenegger, Manual der Osteosynthese - AO-Technik. Berlin Heidelberg
New York: Springer-Verlag, 2013.
[3] J. Grifka and J. Kr¨amer, Orthop¨adie Unfallchirurgie. Berlin Heidelberg New York: Springer-Verlag, 2013.
[4] D. Wolter and W. Zimmer, Die Plattenosteosynthese und ihre Konkurrenzverfahren: Von Hansmann bis Ilisarow. Springer Berlin Heidelberg, 1991.
Translated title of the contribution | Fully Automatized FEM Simulation of Fracture Plates |
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Original language | German |
Number of pages | 4 |
Publication status | Published - 2016 |
Event | NAFEMS DACH Regionalkonferenz - Bamberg, Germany Duration: 25 Apr 2016 → 27 Apr 2016 |
Conference
Conference | NAFEMS DACH Regionalkonferenz |
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Country/Territory | Germany |
City | Bamberg |
Period | 25.04.2016 → 27.04.2016 |