Abstract
Polyhydroxybuttersäure (PHB) ist eine Kohlenstoffreservequelle, welche im Bakterium Alcaligenes Latus unter
Kohlenstoffüberschuss und Phosphormangel vermehrt gespeichert wird. Es handelt sich bei PHB um einen
thermoplastischen Polyester, welcher als Biokunststoff eingesetzt werden kann. Dieser wird als
Verpackungsmaterial, im Cateringbereich als Besteck oder in Form von PHB-Blend als Kleber oder Hartgummi
eingesetzt. PHB besitzt ähnliche Eigenschaften wie das auf Erdölbasis produzierte Polypropylen und kann
biologisch abgebaut werden.
Versuche PHB in größerem Maßstab zu produzieren waren in der Vergangenheit in Österreich erfolgreich
(Produktion von PHB im Voest Alpine Biotechnikum durch Fa. BtF, Biotechnologische Forschungsgesellschaft),
eine Kommerzialisierung scheiterte aber an den Kosten für den Rohstoff Zucker. Einen interessanten
Forschungsansatz zeigt das Projekt CO2USE der Universität für Bodenkultur, hier werden Mikroalgen zur
Produktion verwendet. Langsame Wachstumsgeschwindigkeiten und Ausbeuten im Milligramm Maßstab sind
dabei große Herausforderungen. Die Arbeitsgruppe Bioenergie der Fachhochschule Oberösterreich hat, nach
Ablaufen der Patente, das BtF Verfahren aus den 90iger Jahren unter Verwendung des Originalstammes wieder
aufgenommen. Ziel der Arbeiten ist, Alcaligenes Latus nicht mit Saccharose als C-Quelle, sondern aus
kostengünstigen alternativen Roh- bzw. Reststoffen zu fermentieren. Alcaligenes Latus wurde unter
Verwendung von Glucosesirup, Getreidespelzenhydrolysat sowie Strohhydrolysat kultiviert. Fermentiert wurde
unter Stickstofflimitierung im Fed-Batch, um einen hohen PHB-Gehalt zu erzielen. Die Ergebnisse zeigen, dass
eine Ausbeute von bis zu 72 % PHB bezogen auf Biomasse erreicht werden kann
Translated title of the contribution | A new (old) method for the production of bioplastics |
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Original language | German |
Journal | Biobased Future |
Volume | 5 |
Issue number | 5 |
Publication status | Published - Jan 2016 |
Keywords
- PHB
- Alcaligens latus
- Biokunststoff