Abstract
Der österreichische Maßnahmenvollzug (offiziell: Mit Freiheitsentziehung verbundene vorbeugende Maßnahme) behält sich vor, sogenannte „geistig abnorme Rechtsbrecherinnen“ auf unbestimmte Zeit in speziellen Anstalten unterzubringen, um so die Sicherheit der Öffentlichkeit gewährleisten zu können. Aktuell befinden sich in Österreich rund 1100 Personen im Maßnahmenvollzug, davon besitzen rund ein Viertel keine österreichische Staatsbüger*innenschaft. Menschen mit psychiatrischer Erkrankung sind gesellschaftlich bereits deutlich benachteiligt, kommt jedoch noch eine Straftat hinzu, wird die Stigmatisierung weiter verstärkt.
Was bedeutet es jedoch, wenn zu den Differenzkategorien ‚krank‘ und ‚straffällig‘ noch ‚Herkunft‘ hinzukommt?
Im ersten Teil einer durchgeführten qualitativen Studie wurde daher der Frage nachgegangen, ob und wie die Kategorie Migration die Betreuung, Behandlung und Unterbringung von Klientinnen im System des österreichischen Maßnahmenvollzug beeinflusst. Anhand von qualitativen Interviews mit Professionistinnen (u.a. Sozialarbeiterinnen, Psychologinnen) sowie mit betroffenen Klientinnen in Maßnahmenvollzuganstalten und in forensischen Nachsorgeeinrichtungen wurde aufgezeigt, mit welchen migrationsspezifischen Herausforderungen untergebrachte Klientinn*en konfrontiert sind und wie sich diese Herausforderungen auf die professionelle Begleitung dieser Zielgruppe auswirken können.
In Anschluss an diesen ersten Teil der Studie wird ab Herbst 2021 daran geforscht, aus diesen gewonnen empirischen Erkenntnissen konkrete Handlungsanleitungen und Maßnahmenempfehlungen für die (Soziale) Arbeit mit ‚Migrationsanderen‘ im System Maßnahmenvollzug zu entwickeln. Ziel der Forschung ist unter anderem, die Umsetzung von Menschenrechten auch in dieser totalen Institution weiter zu forcieren.
Was bedeutet es jedoch, wenn zu den Differenzkategorien ‚krank‘ und ‚straffällig‘ noch ‚Herkunft‘ hinzukommt?
Im ersten Teil einer durchgeführten qualitativen Studie wurde daher der Frage nachgegangen, ob und wie die Kategorie Migration die Betreuung, Behandlung und Unterbringung von Klientinnen im System des österreichischen Maßnahmenvollzug beeinflusst. Anhand von qualitativen Interviews mit Professionistinnen (u.a. Sozialarbeiterinnen, Psychologinnen) sowie mit betroffenen Klientinnen in Maßnahmenvollzuganstalten und in forensischen Nachsorgeeinrichtungen wurde aufgezeigt, mit welchen migrationsspezifischen Herausforderungen untergebrachte Klientinn*en konfrontiert sind und wie sich diese Herausforderungen auf die professionelle Begleitung dieser Zielgruppe auswirken können.
In Anschluss an diesen ersten Teil der Studie wird ab Herbst 2021 daran geforscht, aus diesen gewonnen empirischen Erkenntnissen konkrete Handlungsanleitungen und Maßnahmenempfehlungen für die (Soziale) Arbeit mit ‚Migrationsanderen‘ im System Maßnahmenvollzug zu entwickeln. Ziel der Forschung ist unter anderem, die Umsetzung von Menschenrechten auch in dieser totalen Institution weiter zu forcieren.
Original language | German (Austria) |
---|---|
Publication status | Published - 15 Sept 2021 |
Event | „We are all in this together“ Internationalisierung in der Sozialen Arbeit: Arlt Symposium - Zoom Duration: 15 Sept 2021 → 16 Sept 2021 https://arltsymposium.fhstp.ac.at/ |
Conference
Conference | „We are all in this together“ Internationalisierung in der Sozialen Arbeit |
---|---|
City | Zoom |
Period | 15.09.2021 → 16.09.2021 |
Internet address |