Abstract
Im Forschungsprojekt BioInsPa sollten anfallende landwirtschaftliche Erntenebenprodukte, die auf dem Feld
verbleiben oder einer thermischen Verwertung zu geführt werden, unter dem Gesichtspunkt des Up-Cyclings
aufgewertet und stofflich genutzt werden. Dazu wurde ein Konsortium mit 5 österreichischen Unternehmen
sowie mit dem Studiengang Bio- und Umwelttechnik der Fachhochschule Oberösterreich und mit dem
Studiengang Holztechnologie & Holzbau der Fachhochschule Salzburg gebildet.
Derzeit wird das vorhandene Potenzial einer Kaskadennutzung für diese Rohstoffe häufig nicht genutzt,
sondern gleich ohne weitere Nutzung der CO2-neutralen energetischen Verwertung zugeführt oder durch eine
Kompostierung organisch abgebaut. Hier setzte das FFG gefördertes Projekt BioInsPa an, da durch die
Entwicklung von strohbasierten Dämmstoffen das enthaltene CO2 länger gespeichert und so ein Beitrag zur
Senkung der Treibhausgasemissionen geleistet werden kann.
Im Projekt wurden fünf unterschiedliche ein- und mehrjährige Pflanzenkulturen zur Eignung für die Produktion
von Dämmstoffmaterialien (z. B. Plattenwerkstoffe und lose Dämmschüttungen) untersucht. Das Fehlen eines
entsprechenden Dämmstoffes kann u.a. auf das noch nicht ausreichend gelöste Problem der schlechten
Verklebungseigenschaften von Weizenstroh aufgrund der vorliegenden Wachsschicht zurückgeführt werden.
Die Arbeiten beschäftigten sich mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Vorbehandlungsprozessen (z. B.
mechanische, enzymatische oder thermisch-mechanische Prozesse) der Ausgangsmaterialien. Es wurde hierbei
der Einfluss der unterschiedlichen Behandlungsprozesse auf die Veränderung der Materialeigenschaften
untersucht. Die behandelten Bestandteile wurden hinsichtlich der chemischen, strukturellen und
technologischen Veränderungen des Materials analysiert. In weiterer Folge wurde das Material für die
Herstellung von Dämmstoffen mit natürlichen Klebstoffsystemen im Labormaßstab verwendet, um die
mögliche Eignung der behandelten Rohstoffe für Dämmmaterialien zu überprüfen.
Bisher wurden technische Hindernisse mit unterschiedlichen Materialvorbehandlungen, unter anderem mit
einem Strohaufschluss mittels Steam-Explosion minimiert. Diese Behandlung kombiniert die Effekte einer
mechanischen Vorbehandlung mit jenen einer thermischen; Faser- und Gewebeverbände werden angegriffen
und Hemicellulose abgebaut. Durch eine Temperatur von bis zu 200°C wird die für die Adhäsion hinderliche
Wachsschicht größtenteils zerstört, was anhand der REM Aufnahmen bestätigt werden konnte. Besonders bei
Rohstoffen des Mais und Miscanthus konnten verbesserte Dämmwirkungen festgestellt werden.
Translated title of the contribution | Cascading use of non woody biomass |
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Original language | German |
Journal | Biobased Future |
Volume | 5 |
Issue number | 5 |
Publication status | Published - Jan 2016 |
Keywords
- Isoliermaterial
- Stroh
- Steam explosion