Fermentierter Zitrusextrakt schützt vor oxidativem Stress in Zellen und Caenorhabditis elegans

Stressfaktoren begünstigen die Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies und die Entstehung von oxidativem Stress in Nutztieren, was zur Schädigung von Gewebe, einer verminderten Fleischqualität und erhöhten Sterblichkeit führen kann. In unserem Forschungsprojekt haben wir untersucht, ob ein fermentierter Zitrusextrakt in vitro und in vivo vor oxidativem Stress schützt. Dazu wurde der Einfluss von (un)fermentierten Zitrusextrakten auf oxidativen Stress in Zellen und dem Fadenwurm Caenorhabditis elegans getestet.
THP-1 und Fadenwürmer wurden mit Zitrusextrakten behandelt und die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies gemessen. Zudem wurde die Wurmmotilität unter Stressbedingungen aufgezeichnet. Die molekularen Wirkmechanismen konnten mit Hilfe von Genexpressionsanalysen und transgenen Wurmstämmen genauer erforscht werden.
Der fermentierte Zitrusextrakt hemmte die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies in Zellen und Fadenwürmern. Die Vorbehandlung von Caenorhabditis elegans mit dem fermentierten Extrakt - nicht aber mit dem unfermentierten Extrakt- führte zur Aufrechterhaltung der Wurmmotilität unter Stress. Bei der Untersuchung der beteiligten Stoffwechselwege wurde eine erhöhte Genexpression des Transkriptionsfaktors Nrf2 und seiner antioxidativen Zielgene in Zellen festgestellt. Auch in Fadenwürmern aktivierte der fermentierte Extrakt antioxidative Schutzmechanismen über den homologen Transkriptionsfaktor SKN-1.
Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Fermentation von Zitrusextrakten eine gesteigerte antioxidative Wirkung mit sich bringt. Der fermentierte Zitrusextrakt entfaltete seine protektive Wirkung gegen oxidativen Stress nicht nur in vitro, sondern auch in vivo in Caenorhabditis elegans über Nrf2/SKN-1 abhängige Stoffwechselwege.