Why not? An analysis of problematic counseling trajectories within the "Frühe Hilfen" network

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Description

Warum eigentlich nicht? Eine Analyse problematischer Betreuungsverläufe bei den Frühen Hilfen. „Frühe Hilfen“ ist ein innovativer sozialer Service für junge Familien, der in Oberösterreich 2015 unter maßgeblicher Federführung der regionalen Gebietskrankenkasse ins Leben gerufen wurde. Ein Netzwerk von sozialen Dienstleistern ist im Rahmen dieses Projektes bemüht sich um eine Vielfalt von Anliegen zu kümmern, die jungen Familien in spezifischen Lebenslagen oft zum Stolperstein werden. Dabei kommen Maßnahmen der Gesundheitsförderung zum Einsatz bzw. erfolgt gezielte Frühintervention in Schwangerschaft und Kindheit. Das Projekt wurde bereits evaluiert und stellte sich dabei als sehr erfolgreich dar, weshalb man sich nun auch mit jenen Fällen auseinandersetzen wollte, in denen ein unterstützendes Betreuungsverhältnis nicht etabliert werden konnte. Bei einem geringen Anteil von Fällen konnte trotz offensichtlich vorhandenen Unterstützungsbedarfs keine nachhaltige Unterstützung geboten werden. Daraus ergab sich folgende der Studie zugrundeliegende Forschungsfrage: Warum entstand kein Betreuungsverhältnis bzw. wurde dieses vorzeitig beendet? Da es sich um eine explorative Fragestellung handelt, wurde das Design der Fallstudie gewählt. In sieben Einzelfällen wurde mit Hilfe qualitativer Interviewmethoden untersucht, welche Faktoren den professionellen Beziehungsaufbau bzw. die Nachhaltigkeit des Betreuungsverhältnisses beeinträchtigten. Danach wurden die sieben Einzelfälle inhaltsanalytisch ausgewertet und die Fragestellung beantwortet. Insgesamt wurden 30 Interviews geführt und 2 Dokumentationen analysiert. Das relativ eindeutige zusammenfassende Ergebnis ist, dass die Auftragsklärung, die an und für sich in der sozialen Arbeit schon eine Herausforderung darstellen kann, in einem komplexeren Netzwerk von Organisationen und Professionisten noch schwieriger und entscheidender wirkt. Der Kontrakt mit der Auftragsklärung stellt die Grundlage für dieses Angebot dar, in dem eine kooperative Beziehung auf Augenhöhe angestrebt wird. Es wird verhandelt und offen und transparent vereinbart, was zu tun ist. Bei den teilweise kreisförmigen Zuweisungsprozessen können Hilfesuchende manchmal „verlorengehen“. Es stellt sich damit die Frage, wie ein solches Unterstützungsnetzwerk aufgebaut sein sollte, damit sich keine Strukturen etablieren können, die solche kreisförmigen Bewegung begünstigen. Darüberhinaus sollte überlegt werden, in welcher Ausprägung Freiwilligkeit in diesem Kontext zu erwarten ist. Es ist eher davon auszugehen, dass unterschiedliche Ausprägungen von Widerstandsbereitschaft in der Kontaktaufnahme überwunden werden müssen.
Period24 Apr 2019
Event title13. Forschungsforum der österreichischen Fachhochschulen
Event typeConference
LocationWiener Neustadt, AustriaShow on map