Description
Der globale Klimawandel stellt mit seinen teils extremen Wetterlagen Architekten, Bauingenieure und Bauphysiker vor ernstzunehmende Herausforderungen. Fünf der zehn wärmsten Sommerperioden in der 252-jährigen Geschichte der Wetteraufzeichnung liegen in den Jahren von 2012 bis 2018. Vor allem in unseren Städten nimmt die Anzahl der Hitzetage und Tropennächte auf Grund der dichten Bebauung rapide zu [vgl. ZAMG, 2019 online]. Der thermische Komfort in Gebäuden gewinnt damit, gerade in den Übergangs- und Sommermonaten, immer mehr an Bedeutung. Die sommerliche Überwärmung eines Gebäudes hängt da-bei von mehreren unterschiedlichen Faktoren ab. Neben der Qualität der thermischen Gebäudehülle sowie der Orientierung und Größe der Fensterflächen, spielen auch Verschattungsmaßnahmen, die inneren Wärmegewinne, die thermische Speichermaße sowie das Lüftungsverhalten der Nutzer eine entscheidende Rolle. Die teils hohen inneren Lasten in Bürogebäuden und Bildungseinrichtungen tragen entscheiden dazu bei, dass bereits ab einer Außenlufttemperatur von nur 5°C aktiv gekühlt werden muss. Mit teils weitreichenden energetischen und ökologischen Konsequenzen. klimaaktiv – die Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus – legt bei der Deklaration von Wohn- und Dienstleistungsgebäuden neben den Kategorien Standort & Qualitätssicherung, Energie & Versorgung, Baustoffe & Konstruktion sowie Komfort & Raumluftqualität einen großen Wert auf die thermische Behaglichkeit. Dies spiegelt sich auch in den jeweiligen klimaaktiv-Kriterienkatalogen [klimaaktiv, 2019] wieder. Verschatungs- und Lüftungsmaßnahmen, verschiedene nationale und internationale Berechnungsverfahren sowie dynamische Gebäudesimulationen sind unter bestimmten Voraussetzungen Muss-Kriterien und daher verpflichtend für eine positive klimaaktiv-Gebäudedeklaration. Im Rahmen der klimaaktiv-Regionalpartnerschaft, wurden an der FH Oberösterreich drei verschiedene Bewertungsmethoden zum Nachweis der Sommertauglichkeit, welche im Rahmen der Gebäudedeklaration herangezogen werden können, für verschiedene Gebäudevarianten gegenüber gesellt und deren Ergebnisse miteinander verglichen. Der Schwerpunkt lag hierbei auf dem vereinfachten immissionsflächenbasierten Verfahren sowie dem Simulationsverfahren zur Ermittlung der operativen Temperatur (beide gem. ÖNORM B 8110-3, Ausgabe 2012). Zusätzlich wurde auch ein international gültiger Nachweis gem. Passivhaus-Projektierungspaket (PHPP) betrachtet [PHPP, 2019]. Der Vergleich mit dynamischen Gebäudesimulationen (Software: IDA ICE 4.8) ist Gegenstand weiterer Untersuchungen.Period | 22 Nov 2019 |
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Event title | e-nova 2019 |
Event type | Conference |
Location | Pinkafeld, AustriaShow on map |