Description
Im Rahmen des 4. Tiroler Passivhausforums fand am 27. November 2009 ein Workshop zum Thema Lebenszyklusanalyse und Lebenszykluskosten (LCA, LCC) statt. Der Workshop wurde von den Beteiligten am FFG-Forschungsprojekt Lebenszykluskostenorientierte Qualitätsoptimierung (LQG) vorbereitet und betreut. Qualitätsoptimierung ist die Summe von einzelnen Qualitätssicherungsmaßnahmen. In dem Projekt soll eine Art Handbuch für Qualitätssicherungs- und Optimierungsmaßnahmen entstehen. Es sind grundsätzlich verschiedene Stufen einer angestrebten Qualität definierbar. Ziel könnte ein bestimmtes Gebäudezertifikat sein, letztlich sollte aber das höchste Ziel die Nutzerzufriedenheit bedeuten (Qualitätspyramide). Im Workshop sollte nun das Prinzip des Forschungsprojektes anhand speziell vorbereiteten Excel-Tools exemplarisch durchgespielt werden. Dafür sollte in 3 Stufen ein Energieausweis für ein kleines Bürogebäude erstellt und mit den erzielten Daten eine Analyse hinsichtlich LCC und LCA getätigt werden. Mittels Energieausweis wurden Ausgangsdaten für ein kleines Bürogebäude erstellt. Als Vergleichsobjekte dienten ein Standardgebäude ohne Lüftung (1a) und mit Lüftung (1b), sowie ein Gebäude mit guter Dämmung (Niedrigstenergiehaus) (2a) und ein Passivhaus (2b). Das Passivhaus zeigt in der Lebenszyklusanalyse in einigen Punkten eine Verbesserung (AP, Eutrophierung), aber auch Verschlechterungen (POCP, KEA) sowie in etwa gleich bleibende Werte (GWP, Ozonabbau). Es zeigte sich weiters, dass einzelne Materialen (zB. FCKW-geschäumtes XPS) starke Auswirkungen auf die Wirkbilanz haben. Wie weit sich der Ersatz des Ziegels durch Massivholz oder die Verwendung von anderen Dämmstoffen auswirkt, wurde noch nicht untersucht, es ist aber anzunehmen, dass hier deutliche Veränderungen eintreten. Weiters soll noch der Einfluss von Fassadenelementen in der Südfassade geprüft werden. Beispielsweise wäre interessant, wie eine Alufassade in LCA und LCC abschneidet. Die Lebenszykluskosten sind beim herkömmlich gebauten Passivhaus im Gegensatz zu den Investitionskosten zwar niedriger als beim Standardgebäude, allerdings in eher geringem Umfang. Die tatsächliche Qualitätsverbesserung wird aber ohnehin durch weitere, hier noch nicht behandelte Themen wie Integrale Planung, Qualitätssicherung, Baubiologie, Behaglichkeit und Nutzerzufriedenheit definiert.Period | 27 Nov 2009 |
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Event title | 4. Tiroler Passivhausforum |
Event type | Conference |
Location | Innsbruck, AustriaShow on map |