Description
Soziale Medien sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Wenig überraschend wird diesen eine immer stärkere Rolle in der Survey-Forschung teil. Trotz umfassender methodologischer und sachlicher Kritik, werden „Social-Media Surveys“ immer beliebter – insbesondere Facebook stellt eine kostengünstige Quelle potenziell zu befragender „Friends“ oder „Fans“ dar. Entsprechend nutzen beispielsweise Firmen ihre Facebook-Seiten um „ihre“ Facebook-User zur Teilnahme an unternehmensspezifischen Meinungsumfragen zu bewegen. Ebenso Anklang findet Facebook bei Meinungsumfragen zu medial präsenten Themen wie z.B. Politik oder Themen, die ohnehin verstärkt die Onlinewelt betreffen, wie beispielsweise die „Gamingkultur“. Das (noch) unlösbare Problem fehlender Möglichkeiten zur Prüfung der Repräsentativität (z.B. ob die befragten Friends/Fans die Grundgesamtheit, also alle Friends/Fans der Facebook-Seite repräsentieren), rückt dabei meist in den Hintergrund. Vielmehr zielen solche Befragungen darauf ab informative Samples zu generieren. Die Frage der Datenqualität ist dabei allerdings nicht zu negieren. Insbesondere die Mediennutzung, und somit auch die Nutzung von sozialen Medien, ist an den erwartbaren Nutzen und somit an die Motivation der Befragten gekoppelt. Die Motivation wiederum steht, wie dies der Satisfizing-Ansatz von Krosnick definiert, in direkter Verbindung mit der Survey-Qualität. Ausgehend davon zielt der vorliegende Beitrag darauf ab, i) das Ausmaß verschiedener Satisfizing-Strategien von Facebook-Usern zu eruieren, ii) den Zusammenhang von Satisfizing mit selbstberichteter Motivation zu untersuchen, und iii) auf Unterschiede je nach Feldzugang zu testen. Datenbasis hierfür bilden drei Facebook-Surveys, mit unterschiedlicher inhaltlicher Ausrichtung (Politik, Gaming, Energieversorgung) und unterschiedlichen Samplingstrategien (ungefilterte Postings in Online-Foren bzw. auf Facebookseiten, Einladung von Facebook-Freunden auf Basis eines Quotenplans und selektives Posting in Facebook). Die Erkenntnisse zeigen, inwieweit die Motivation der Befragten für die Aufbereitung und Interpretation von mittels Facebook generierten Daten zu berücksichtigen ist.Period | 27 Sept 2019 |
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Event title | ÖGS - Kongress der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie |
Event type | Workshop |
Location | Salzburg, AustriaShow on map |