Abstract
Oftmals sind Inhalte im Internet nicht für alle Benutzer*innen zugänglich, da sie speziellaufbereitet werden müssen, um auch mit assistiven Technologien nutzbar zu sein. Insbesondere bei Informationsvisualisierungen stehen blinde und stark sehbeeinträchtigte
Personen vor dem Problem, dass die dargestellten Daten entweder gar nicht oder nur
sehr mühsam mit Screenreadern und der Tastatur erkundet werden können. Dies führt
oft dazu, dass diese Benutzer*innen erst gar nicht versuchen, die Visualisierungen zu
nutzen.
Ziel dieser Masterarbeit ist es, ein Konzept zu entwickeln, das Screenreader-Benutzer*innen ermöglicht, eingebundene Informationsvisualisierungen im Internet gezielt zu erforschen. Das Konzept soll den Benutzer*innen ermöglichen, einen Gesamtüberblick über
die Daten und deren Verlauf zu erhalten sowie gezielt nach Datenpunkten zu suchen.
Zusätzlich soll eine Sonifikation integriert werden, um die Benutzer*innen beim Erkunden der Daten zu unterstützen.
Zur Erstellung des Konzepts wird der aktuelle Stand der Wissenschaft und Technik recherchiert, um bestehende Erkenntnisse einfließen zu lassen. Zudem wird eine Vorstudie
mit sehenden Benutzer*innen durchgeführt, um die für die Benutzer*innen aussagekräftigen und hilfreichen Attribute einer Informationsvisualisierung zu identifizieren.
Gespräche mit Screenreader-Benutzer*innen sollen die aktuellen Probleme und Bedürfnisse der Zielgruppe aufzeigen.
Das entwickelte Konzept wird anschließend mit Hilfe von Angular, TypeScript und D3.js
für Balkendiagramme, Liniendiagramme und Scatterplots implementiert. Eine Benutzerstudie soll klären, ob das Konzept und der Prototyp den Screenreader-Benutzer*innen
die erhofften Möglichkeiten bieten. Die Teilnehmer*innen der Studie werden verschiedene Aufgaben mit dem Prototypen durchführen und Fragen zu den dargestellten Daten
beantworten. Dabei werden alle drei Visualisierungstypen mit unterschiedlichen Datensätzen getestet.
Die Ergebnisse der Benutzerstudie wurden hinsichtlich der Machbarkeit der Aufgaben
ausgewertet. Dabei wurde auch analysiert, welche Interaktionen die Teilnehmer*innen
zur Lösung der Aufgaben nutzten. Die Studie zeigte, dass die Benutzer*innen durch das Konzept und den Prototypen in der Lage sind, die Daten selbstständig und gezielt
zu erforschen und durch die Sonifikation einen Überblick über den Datenverlauf zu erhalten. Allerdings funktioniert das Konzept für Scatterplots noch nicht so gut wie für
Balken- und Liniendiagramme.
Datum der Bewilligung | 2024 |
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Originalsprache | Deutsch (Österreich) |
Betreuer/-in | Mandy Keck (Betreuer*in) |