Variantenoptimierung im Anlagenbau unter Berücksichtigung der internen und externen Treiber mit Supply Chain Fokus

  • Tobias Dopf

    Studienabschlussarbeit: Bachelorarbeit

    Abstract

    Unternehmen streben danach, ihren Marktanteil stetig zu erhöhen und neue Märkte zu erschließen. Dies führt zu einer erhöhten Komplexität der historisch gewachsenen Produkte. Für Anlagenbauer steht die Kundschaft an erster Stelle, weshalb die Kundenwünsche bestmöglich umgesetzt werden sollen. Diese historische Entwicklung und die Berücksichtigung der Kundenanforderungen haben zu einer immensen Variantenvielfalt geführt. Die Motivation dieser Arbeit liegt darin, die Ursachen und Auswirkungen der Variantenvielfalt im Anlagenbau zu untersuchen und praktikable Lösungsansätze zu entwickeln, die die Variantenvielfalt und die daraus resultierende Komplexität reduzieren können. Die Arbeit gliedert sich in drei Hauptabschnitte. Zunächst werden die verschiedenen internen und externen Treiber identifiziert, die zur Variantenvielfalt im Anlagenbau beitragen. Hierbei wird untersucht, wie diese Treiber die verschiedenen Geschäftsbereiche beeinflussen. Im zweiten Abschnitt wird analysiert, wie die erhöhte Variantenvielfalt und die daraus resultierende Komplexität die Supply Chain eines Unternehmens im Anlagenbau beeinflussen. Abschließend werden mögliche Lösungsansätze zur Optimierung der Variantenvielfalt und der varianteninduzierten Komplexität vorgestellt. Die Methodik basiert auf einer literarischen Recherche und einem Praxisbezug durch die Zusammenarbeit mit der TGW Mechanics GmbH. Die literarische Recherche dient dazu, bestehende theoretische Grundlagen und bisherige Forschungsergebnisse zu den Themen Variantenvielfalt und Komplexität im Anlagenbau zu erfassen und zu analysieren. Ergänzt wird diese theoretische Grundlage durch praktische Einblicke und Erfahrungswerte, die im Rahmen der Kooperation mit der TGW Mechanics GmbH gewonnen werden. Durch die Recherche facheinschlägiger Literatur und den Praxisbezug der TGW Mechanics GmbH konnte festgestellt werden, dass die Variantenvielfalt durch externe Treiber wie die Globalisierung, die Individualisierung, neue Konsummuster und technologischen Weiterentwicklungen entsteht. Darüber hinaus verursachen interne Treiber, wie mangelnde Kommunikation und Vernachlässigung der Kernkompetenzen, eine Variantenvielfalt. Die TGW Mechanics GmbH zeigt, dass der technologische Fortschritt, Unternehmenswachstum und vielfältige Kundenanforderungen die Produktvielfalt und Komplexität erhöhen. Die Variantenvielfalt und die daraus resultierende Komplexität beeinflussen die verschiedenen Bereiche der Supply Chain im Anlagenbau. Folglich erhöht sich der Aufwand in der Produktentwicklung, im Einkauf können Verluste von Sonderkonditionen die Folge sein, komplexere Materialflüsse in der Produktion entstehen, höhere Sicherheitsbestände in der Logistik werden generiert und aufwendigere Anpassungen im Vertrieb sind die Folge. Im Ersatzteilservice erschweren Varianten die Informations- und Materialbeschaffung. Insgesamt steigt die Arbeitsintensität und die Komplexität entlang der gesamten Supply Chain. Um die Variantenvielfalt und varianteninduzierte Komplexität zu optimieren, eignen sich folgende Lösungsansätze: Gleichteile und Baureihenkonstruktion reduzieren Komplexität und Kosten. Integralbauweise und Organisatorische Optimierungspotentiale optimieren die Variantenvielfalt. Besonders die modulare Baukastenstrategie zeigt Potential zur Variantenreduktion. Diese Lösungsansätze müssen jedoch auf den Produktkatalog und die Varianten des Unternehmens angepasst werden. Die TGW Mechanics GmbH nutzt hingegen folgende Ansätze: Materialgemeinkosten-Incentivierung für günstigere Produkte und kürzere Durchlaufzeiten sowie Prozesskostenaufschläge für individuelle Kundenwünsche, um auf Standardlösungen zurückzuführen.
    Datum der Bewilligung2024
    OriginalspracheDeutsch (Österreich)
    Betreuer/-inMátyás Gritsch (Betreuer*in)

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