Abstract
Augmented Reality eröffnet die Möglichkeit, reale Gemälde wie Graffiti zum Leben zu erwecken, indem die reale Umgebung mit virtuellen Elementen angereichert wird oderTeile mit virtuellen Objekten ersetzt werden.
Aktuelle Forschungen zeigen, dass im Außenbereich Marker-basierte Trackingmethoden wie Image Recognition eine höhere Genauigkeit aufweisen, jedoch schnell instabil
werden können, wenn Marker durch Fahrzeuge oder Menschenmassen verdeckt oder
von zu geringer/großer Entfernung betrachtet werden, wodurch die Umsetzungsmöglichkeiten auf die Sichtbarkeit des Markers beschränkt sind. Durch die Veröffentlichung des Geospatial Creators von Google gibt es nun eine neue Tracking-Möglichkeit, was
potenziell neue Verwendungszwecke ermöglicht.
Um diese herauszufinden und die neue Technologie zu testen, wurde ein Prototyp
für Mural Harbor, eine Kunstausstellung im Hafenbereich von Linz/Österreich, entwickelt, da sich hierbei das weitläufige Gelände und die übergroßen Graffitis für den Einsatz von Geospatial Tracking anboten. Zudem wurden damit neue Verwendungszwecke wie Mini-Games mit Auswirkungen auf die Umgebung, die Interaktion zwischen
Murals, Navigationselementen und virtuelle Elemente ohne realem Gegenstück, welche
das Narrativ der Umgebung verändern können, ausgearbeitet. Gleichzeitig wurden bereits bestehende Interaktionsmöglichkeiten mit Murals auf Basis von sowohl Geospatial
Tracking als auch Image Recognition implementiert, um einen Vergleich zwischen diesen
beiden Technologien zu schaffen. Diese Konzepte wurden anschließend in einer qualitativen in-situ Studie im Interview Guide Approach und darauffolgendem Questionnaire mit 10 Personen ausgewertet. Die Erkenntnisse der Studie zeigen, dass jene Konzepte,
die auf die Verwendung von Geospatial Tracking angewiesen waren, den größten positiven Eindruck bei den Nutzern hinterlassen haben – unter anderem die Mini-Games und
die Interaktion zwischen Murals – und dass die Teilnehmer es positiv wahrgenommen
haben, diese auch noch von großer Distanz sehen zu können. Verbesserungswürdig befanden die Teilnehmer den Einsatz der virtuellen Umgebungseffekte, da sie manchmal nicht erkannt hätten, welchen Zweck ihre Platzierung hat. Durch Geospatial Tracking können also Erlebnisse geschaffen werden, die den Nutzern eine tiefere emotionale Bindung erlaubt. Gleichzeitig ist die Genauigkeit stark von
der Örtlichkeit abhängig und kann damit bereits am selben Gelände an unterschiedlichen
Orten schwanken. Daraus kann geschlossen werden, dass die Verwendung von Geospatial
Tracking zwar nicht Image Recognition ersetzen kann wenn das Tracking sehr genau sein
muss, dieses jedoch neue Ansätze in der Narration mit größerer Abwechslung und eine
einfachere Entwicklung einer Augmented Reality App für den Außenbereich ermöglicht.
Datum der Bewilligung | 2024 |
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Originalsprache | Englisch (Amerika) |
Betreuer/-in | Martin Kocur (Betreuer*in) |