Transparente Darstellung unternehmerischer Nachhaltigkeit im Anlagenbau: Ein Fokus auf Stakeholder*innen-Anforderungen und gesetzlichen Rahmenbedingungen in Österreich

  • Martin Berneder

    Studienabschlussarbeit: Masterarbeit

    Abstract

    Die Masterarbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie unternehmerische Nachhaltigkeit im Anlagenbau transparent dargestellt werden kann, um den vielfältigen Anforderungen von Stakeholder*Innen sowie gesetzlichen Rahmenbedingungen in Österreich gerecht zu werden. In einer zunehmend komplexen und regulierten Geschäftsumwelt sehen sich Unternehmen mit der Herausforderung konfrontiert, ihre Nachhaltigkeitsleistungen nicht nur zu optimieren, sondern diese auch klar und nachvollziehbar zu kommunizieren. Vor diesem Hintergrund zielt die Arbeit darauf ab, eine praxisnahe Methode zur Erhebung und Darstellung von Nachhaltigkeitskennzahlen zu entwickeln, die sowohl den internen als auch den externen Stakeholder*Innen gerecht wird. Die Untersuchung basiert auf einer Kombination aus theoretischer und empirischer Forschung. Zunächst wurde eine umfassende Literaturrecherche durchgeführt, um die relevanten Konzepte des Nachhaltigkeitsmanagements und die gesetzlichen Anforderungen in Österreich zu identifizieren. Im Fokus standen dabei internationale Standards wie die Global Reporting Initiative (GRI) und die Anforderungen der EURichtlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Aufbauend auf diesen theoretischen Grundlagen wurde eine qualitative Untersuchung mittels Expert*Inneninterviews durchgeführt. Ziel dieser Interviews war es, tiefere Einblicke in die aktuellen Herausforderungen und Praktiken der Nachhaltigkeitsberichterstattung in der Anlagenbaubranche zu gewinnen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die transparente Darstellung von Nachhaltigkeit im Anlagenbau stark von der Qualität der erhobenen Daten und der Integration dieser Daten in bestehende Managementsysteme abhängt. Es wurde deutlich, dass Unternehmen vor erheblichen Herausforderungen stehen, insbesondere bei der Konsolidierung und Validierung der notwendigen Daten. Viele der befragten Experten betonten die Notwendigkeit einheitlicher Standards und Methoden, um die Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitskennzahlen zu gewährleisten. Zudem wurde herausgestellt, dass die Kommunikation der Nachhaltigkeitsleistungen an verschiedene Stakeholder*Innengruppen ein zentrales Element für den Erfolg der Nachhaltigkeitsstrategien darstellt. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse wurde ein Beispiel für ein Rahmenwerk für die Erhebung und Darstellung von Kernprozess-Indikatoren (KPIs) entwickelt, das spezifisch auf die Bedürfnisse des ausgewählten Unternehmens zugeschnitten ist. Diese KPIs umfassen sowohl ökologische als auch ökonomische und soziale Dimensionen der Nachhaltigkeit. Besonders hervorgehoben wurden Indikatoren wie der Energieverbrauch, die CO2-Emissionen, die Ressourceneffizienz sowie die Mitarbeitendenzufriedenheit. Die Arbeit zeigt auf, dass durch eine gezielte Visualisierung dieser Kennzahlen nicht nur die interne Steuerung der Nachhaltigkeitsleistungen verbessert werden kann, sondern auch die externe Kommunikation gegenüber Stakeholder*Innen an Transparenz gewinnt. Abschließend stellt die Arbeit fest, dass die erfolgreiche Implementierung eines nachhaltigen Berichtswesens im Anlagenbau nicht nur zur Erfüllung gesetzlicher Vorgaben beiträgt, sondern auch langfristig zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen führt. Der Ausblick betont die Bedeutung einer kontinuierlichen Anpassung und Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategien, um zukünftigen Herausforderungen wie der Dekarbonisierung und der Kreislaufwirtschaft gerecht zu werden.
    Datum der Bewilligung2024
    OriginalspracheDeutsch (Österreich)
    Betreuer/-inDavid Kronawettleitner (Betreuer*in)

    Studiengang

    • MBA General Management

    Zitieren

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