Strategien zur Verkehrsverlagerung - Intermodale Konzepte in der Handelslogistik

  • Pia Hackenberg

    Studienabschlussarbeit: Masterarbeit

    Abstract

    Der Güterverkehr in Europa wird nach wie vor überwiegend auf der Straße abgewickelt, mit erheblichen Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt. Mit 56,16 Milliarden Tonnenkilometern repräsentiert die Straße mit in- und ausländischen Fahrzeugen 61,98 Prozent der Gesamtverkehrsleistung in Österreich. Angesichts der Ziele des europäischen Green Deals, der bis 2050 eine Reduktion der Emissionen um 90 % anstrebt, ist die Verlagerung auf umweltfreundlichere Verkehrsträger wie die Schiene von zentraler Bedeutung. Die vorliegende Arbeit gliedert sich in einen theoretischen und einen empirischen Teil. Zunächst wurden im theoretischen Teil die verschiedenen Transportkonzepte Straße, Schiene und kombinierter Verkehr sowie deren Vor- und Nachteile detailliert analysiert. Anschließend wurden die Grundlagen des Benchmarking erläutert, einer Methode, die es Unternehmen ermöglicht, ihre eigenen Prozesse durch den Vergleich mit Best Practices anderer Unternehmen zu verbessern. Im empirischen Teil der Arbeit wurden Fallstudien mit den Unternehmen dm drogerie markt GmbH und HOFER KG durchgeführt. Diese Fallstudien basierten auf leitfadengestützten Interviews mit Expert*innen der jeweiligen Unternehmen und deren Transportdienstleistungsunternehmen, deren Auswertung nach der Methode von Mayring erfolgte. Ziel der Untersuchung war es, praxisnahe Einblicke in die Herausforderungen und Erfolgsfaktoren bei der Umsetzung intermodaler Verkehre zu gewinnen. Darauf aufbauend konnten Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Umsetzung intermodaler Verkehre in Handelsunternehmen entwickelt werden. Es wird gezeigt, dass Verkehrsverlagerung nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch ökonomisch vorteilhaft sein kann, wenn diese strategisch geplant und umgesetzt wird. Die Kombination von Straße und Schiene im intermodalen Verkehr nutzt die Stärken beider Verkehrsträger optimal aus und kann einen erheblichen Beitrag zur Reduktion von CO2- Emissionen leisten. Für eine erfolgreiche Implementierung von intermodalen Transporten wird Unternehmen empfohlen eine umfassende Analyse der Produkte und Lieferant*innen durchzuführen und eine strategische Auswahl von Transportdienstleistungsunternehmen zu treffen, die zur Unternehmensstrategie passen. Es wird empfohlen, aktives Stakeholderund Change-Management zu betreiben und kontinuierliche Verbesserungen durch regelmäßige Neuevaluierungen sicherzustellen. Zudem sollten Unternehmen den Austausch mit Unternehmen innerhalb derselben Branche und auch branchenübergreifend fördern. Zusätzlich sollten sie Partner für einen gegenseitigen Güterverkehr auf der Schiene finden, um die Auslastung und Wirtschaftlichkeit des intermodalen Verkehrs zu optimieren und neue Strecken effektiv zu erschließen.
    Datum der Bewilligung2024
    OriginalspracheDeutsch (Österreich)
    Betreuer/-inLisa-Maria Putz-Egger (Betreuer*in)

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