Mehrwegbehälter in der KEP-Branche: Evaluierung der ökologischen Auswirkungen bei der Einführung einer Mehrwegbehälter-Technologie

  • Martin Felix Scharinger

Studienabschlussarbeit: Masterarbeit

Abstract

Die KEP-Branche (Kurier, Express, Paket) steht aktuell besonderen Herausforderungen gegenüber – steigender E-Commerce, grüne Transformation und kommende legislative Vorgaben, besonders im europäischen Raum. Dies stellt die KEP-Branche unter anderem vor die Aufgabe, die aktuell verwendeten Einwegverpackungen nach und nach durch alternative Verpackungsmaterialien zu substituieren. Eine solche Alternative könnte die Implementierung von MehrwegbehälterTechnologien darstellen. Im Zuge dieser Arbeit wurde im ersten Teil der aktuelle Stand (ab 2022 bis April 2024) der Mehrwegbehälter-Technologie im KEP-Bereich anhand einer systematischen Literaturrecherche (SLR) aufgearbeitet. Hierbei hat sich herausgestellt, dass aktuell die Nutzung von Mehrwegbehältern im KEP-Bereich noch eingeschränkt stattfindet. Es existieren firmeneigene oder brancheneigene Innovationen, aber noch keine branchenübergreifende Pooling-Systeme wie z.B. im Bereich der Europaletten. Dennoch werden Mehrwegbehältertechnologien in Kombination mit EnablerTechnologien (Tracking, usw.) als zukunftsträchtig im Bereich der grünen Transformation der KEPBranche angesehen, besonders seit der COVID-19 Pandemie und den möglichen zukünftigen legislativen Vorgaben (PPWR). Im zweiten Teil dieser Arbeit wurde im Rahmen von Use-Cases (Pharmalogistik) die Einführung eines Mehrwegbehälters der Fa. BOOXit hinsichtlich seines CO2-Ausstoßes untersucht. Die UseCases und Berechnungen wurden im Rahmen des Forschungsprojektes ReKEP und zugehörigen Projektpartnern durchgeführt, um die ökologischen Auswirkungen im Rahmen einer Ökobilanz nach DIN EN ISO 14040/14044 aufzuzeigen. Hierbei wurde festgestellt, dass Mehrwegbehälter der Fa. BOOXit im direkten Vergleich mit Kartonverpackungen erhebliche Einsparungspotenziale hinsichtlich CO2-eq ermöglichen kann. Diese Einsparungspotenziale bzw. ökologischen Auswirkungen hängen aber stark von den Nutzungsgegebenheiten hinsichtlich Schwundes und Rücklauf ab. Diese Nutzungsgegebenheiten wurden noch als zwei zusätzliche Use-Cases modelliert, welche den Aspekt des Schwundes (5% Schwund mit Digitalisierung der BOOXit-Box bzw. 10% Schwund ohne Digitalisierung der BOOXit-Box) und des suboptimalen Rücklaufes (ca. 85km mehr als Pharmalogistik Use-Case) noch realer darstellen sollen. Dabei wurde erkannt, dass die BOOXit-Box mit 5% Schwund erst ab dem 696x Zyklus weniger CO2-eq ausstößt als der gleiche Use-Case, wenn man den diesen mit Karton bewerkstelligen würde (einmalige Verwendung). Auf dieser Basis dieser Ökobilanzen bzw. der Ergebnisse wurden darauffolgend Verbesserungspotenziale abgeleitet. Diese beinhalteten unteranderem eine Senkung des Kartonverbrauches durch pass- bzw. volumenoptierte Kartonagen, Verringerung der verwendeten Menge an Luftpolsterfolie, Einsatz nachhaltiger Substitute zur Transportsicherung und eine generelle Evaluierung, ob Transportsicherung überhaupt bei jeder Sendung erforderlich ist.
Datum der Bewilligung2024
OriginalspracheDeutsch (Österreich)
Betreuer/-inSarah Pfoser (Betreuer*in)

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