Lebenslagen junger Frauen im Fokus
: Handlungsempfehlungen für das Dienstleistungsangebot des Vereins Frauennetzwerk 3

  • Simone Schartlmüller

Studienabschlussarbeit: Masterarbeit

Abstract

Junge Frauen sind mit vielen Interessen, Wünschen, Bedürfnisse und Herausforderungen konfrontiert. Insbesondere der Vergleich mit anderen über Social-Media, die Orientierungslosigkeit aufgrund zahlreicher Angebote im Berufsleben sowie der Wunsch aus dem Elternhaus auszuziehen stellen Herausforderungen dar, da die Miet- und Lebenserhaltungskosten steigen. Das Frauennetzwerk 3 bietet sich an, um über solche Probleme in Beratungen zu sprechen oder an Veranstaltungen zu verschiedenen Themen teilzunehmen. Es handelt sich dabei um eine Frauenberatungsstelle mit Standorten in Schärding, Eferding, Ried und Grieskirchen. Allerdings scheinen sich junge Frauen nicht an diese Beratungsstellen zu wenden, da 16- bis 25-jährige Frauen kaum an den Veranstaltungen teilnehmen oder die Beratungsangebote wenig nutzen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich daher mit der Frage, was diese Altersgruppe, welche zur Generation Z gehört, beschäftigt und welche Herausforderungen und Schwierigkeiten, aber auch Wünsche und Erwartungen diese hat. Darüber hinaus stellt sich die Frage wie das Dienstleistungsangebot des Vereins Frauennetzwerk 3 verändert werden könnte, damit junge Frauen deren Angebote nutzen und wie ein Zugang zur Zielgruppe gefunden werden kann. Um Antworten auf diese Fragen zu finden, werden theoretischen Zugängen wie der Generationen-Effekt von Karl Mannheim, das Konzept der sozialen Konstruktion von Geschlecht, der Theorie der sozialen Identität von Henri Tajfel genutzt. Zudem werden Jugendstudien aus Österreich und Deutschland analysiert. Als empirischen Zugang, um die Forschungsfrage zu beantworten, wurden Interviews mit den Zuständigen der Förderstellen für Frauen- und Jugendberatungsstellen sowie eine Fokusgruppe mit jungen Frauen durchgeführt. Die theoretischen Erkenntnisse und die empirischen Resultate wurden miteinander verglichen und diskutiert. Dadurch konnte die Frage nach den Bedürfnissen und Herausforderungen junger Frauen unter anderem damit beantwortet werden, dass junge Frauen Gleichstellungs-Themen der Geschlechter noch weniger interessieren, da sie sich größtenteils noch gleichbehandelt fühlen und glauben die gleichen Chancen zu haben wie junge Männer. Erst dann, wenn die jungen Frauen selbst Kinder bekommen, steigern sich die wahrgenommenen Ungleichbehandlungen. Darüber hinaus erleben junge Frauen eine große Orientierungslosigkeit aufgrund der zahlreichen Angebote, gerade bei der Berufswahl. Work-Life-Balance ist ein Stichwort, das für junge Frauen besonders großgeschrieben wird. Sie möchten es schaffen, ihr Berufsleben und ihr Privatleben gut miteinander vereinbaren zu können. Die steigenden Mietpreise und die Teuerung im Allgemeinen stellen für junge Frauen eine große Herausforderung dar, da es für viele nicht leistbar ist allein zu leben, der Wunsch dafür allerdings gegeben wäre. Für das Frauennetzwerk 3 konnten auf Basis der genannten theoretischen und empirischen Zugänge Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Es ist wichtig zu definieren, wer die Zielgruppe sein soll und welche der gebotenen Angebote für welche Altersgruppe sind. Gerade junge Frauen können durch niederschwellige und für sie interessante Freizeitangebote auf das Frauennetzwerk 3 aufmerksam werden. Ein Töpferkurs, eine Kleidertauschparty oder ein Brunch könnten solche zwanglosen Angebote sein, um das Frauennetzwerk 3 kennenzulernen und einen Zugang zu finden. Ist der erste Schritt getan und kennen die jungen Frauen den Verein, ist es eher wahrscheinlich, dass sie auch das Beratungsangebot in Anspruch nehmen. Die Fokusgruppe zeigte deutlich, dass die jungen Frauen, wenn sie an Frauenberatung denken, dies mit Problemen und Schwierigkeiten assoziieren. Neue Wege des Marketings und vor allem Social-Media-Werbung für die jüngere Zielgruppe, könnten das Image in den Augen der Personen, die das Angebot in Anspruch nehmen, verändern. Weitere Handlungsempfehlungen und ein abschließendes Fazit schließen die vorliegende Arbeit ab.
Datum der BewilligungMai 2024
OriginalspracheDeutsch (Österreich)
Betreuer/-inRenate Sabine Kränzl-Nagl (Betreuer*in)

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