Die Bodenbewirtschaftung in Österreich stellt aufgrund der unterschiedlichen klimatischen und topographischen Bedingungen eine erhebliche Herausforderung für eine nachhaltige Landwirtschaft dar. Diese Klima- und Topographieunterschiede erfordern eine differenzierte Betrachtung der Auswirkungen verschiedener Bodenbearbeitungstechniken auf die Bodenstabilität. Besonders problematisch sind die zunehmende Bodenerosion und der Abbau organischer Substanz, die langfristig zu einer Verschlechterung der Bodenqualität führen und somit die landwirtschaftliche Produktivität sowie die Ernährungssicherheit gefährden. Ziel dieser Arbeit ist es, die spezifischen Effekte unterschiedlicher Bodenbewirtschaftungstechniken auf die Bodenqualität in Österreich zu untersuchen und Best Practices zur Förderung der Bodenstabilität zu identifizieren. Die Masterarbeit gliedert sich in einen theoretischen Teil, der agrarwissenschaftliche Grundlagen, Erkenntnisse aus Metastudien sowie Langzeitversuchen darlegt, und in einen empirischen Teil, der auf qualitativen Forschungsmethoden basiert. Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurden Experteninterviews mit Fachleuten aus der Agrarwissenschaft und landwirtschaftlichen Praxis durchgeführt. Diese Interviews wurden mittels einer Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet, um detaillierte Einblicke in die praktischen Erfahrungen und Herausforderungen der Bodenbewirtschaftung zu gewinnen. Ergänzend dazu wurden die Interviewergebnisse mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen abgeglichen, um fundierte Handlungsempfehlungen für die Praxis abzuleiten. Die Untersuchung ergab, dass konservierende Bodenbewirtschaftungssysteme, insbesondere Minimalbodenbearbeitung und Direktsaat, zu einer signifikanten Verbesserung der Bodenstabilität und einer Erhöhung der organischen Bodensubstanz führen können. Diese Systeme reduzierten nicht nur die Bodenerosion, sondern trugen auch zu einer verbesserten Wasserspeicherfähigkeit und Pufferwirkung des Bodens bei. Regionale Klimaunterschiede spielen dabei eine entscheidende Rolle bei der Auswahl der Bewirtschaftungstechniken. In feuchten Regionen sind vor allem die Bodenerwärmung und die unzureichende Mineralisierung Herausforderungen, während in trockenen Regionen die effiziente Wassernutzung für die Kulturpflanzen im Vordergrund steht. Darüber hinaus identifizierte die Arbeit Best Practices, die in verschiedenen österreichischen Regionen erfolgreich angewendet werden und als Grundlage für die Optimierung landwirtschaftlicher Methoden dienen können.
Datum der Bewilligung | 2024 |
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Originalsprache | Deutsch (Österreich) |
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Betreuer/-in | Michael Treiblmeier (Betreuer*in) |
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Landbewirtschaftung in Österreich: Untersuchen von Best Practices zur Förderung der Bodenstabilität durch Bodenbearbeitung
Matzeneder, B. (Autor). 2024
Studienabschlussarbeit: Masterarbeit