Konzerninterne Verrechnung von Dienstleistungen
: Verrechnung von low value-adding intra-group services

  • Nina Kropfreiter

    Studienabschlussarbeit: Bachelorarbeit

    Abstract

    Die Verrechnung von konzerninternen Dienstleistungen stellt multinationale Unternehmen vor viele Herausforderungen. Vorallem besteht die Herausforderung darin, die Fremdüblichkeit und Angemessenheit der verrechneten Kosten nachzuweisen. Deshalb kommt es immer zu Feststellungen von Steuerverwaltungen im Rahmen von Außenprüfungen. Insbesondere Dienstleistungen mit geringer Wertschöpfung (LVAIGS) erfordern eine effiziente und standardisierte Methode zur Kostenverrechnung, da hier der Nachweis noch schwieriger ist zu erbringen. Das LVAIGS-Konzept der OECD bietet hierfür einen Rahmen, der administrative Aufwendungen reduziert und die Einhaltung steuerlicher Vorschriften erleichtert. Diese Arbeit untersucht, wie sich das LVAIGSKonzept von anderen Verrechnungsmethoden unterscheidet, welche Vorteile es bietet und welche Herausforderungen und Risiken damit verbunden sind. Die Arbeit beginnt mit der Einleitung. In der die Problemstellung, Zielsetzung und Aufbau bzw. Struktur ausführlich erläutert werden. Danach beginnt der wesentliche Inhalt mit einem Kapitel über die (rechtlichen) Grundlagen der Verrechnungspreise. Darauf folgt das Kapitel zur Verrechnung von Dienstleistungen dem Grunde nach sowie der Höhe nach. Zudem werden Anforderungen an die Dokumentation von Dienstleistungsverrechnungen erläutert. Nachdem in diesem Kapitel alle Grundlagen für die Verrechnung von Dienstleistungen beschrieben wurden, legt das nächste Kapitel den Schwerpunkt auf die LVAIGS. Besonders auf das LVAIGS-Konzept, dass von der OECD eingeführt und in den Richtlinien verankert wurde. Abgerundet wird die Arbeit mit einer Case Study. Die Arbeit endet mit dem Fazit und Ausblick. Für die Beantwortung der Forschungsfragen wird die juristische Methodenlehre angewendet. Des Weiteren werden die Forschungsfragen mit abgabenrechtlicher Literatur- und Judikaturrecherche ausgearbeitet und beantwortet. Dabei werden Fachbücher, Fachzeitschriften, Richtlinien und Erlässe als Grundlage verwendet. Auch ein wichtiger Teil, der bei der Ausarbeitung hilft, sind die Publikationen der OECD vor allem die OECD-Verrechnungspreisleitlinien für multinationale Unternehmen und Steuerverwaltungen 2022 kurz OECD-VPL 2022. Ebenso werden Informationen aus den österreichischen Verrechnungspreisrichtlinien kurz VPR 2021 und aus dem „EU joint transfer pricing forum“ herangezogen. Als Abschluss der Bachelorarbeit wird die Verrechnung von Dienstleistungen anhand einer Case Study dargelegt. In dieser Case Study wird anhand eines anonymisierten Praxisfalls, veranschaulicht, wie verschiedene Dienstleistungen eingegliedert werden, wann es zu Dienstleistungen mit geringer Wertschöpfung (LVAIGS) kommt und wie die LVAIGS verrechnet werden sollten. Die Ausarbeitung zeigt, dass das LVAIGS-Konzept klare Vorteile bietet, darunter die Reduktion des administrativen Aufwands und die Vereinfachung der Verrechnung z.B. durch einen einheitlichen Gewinnaufschlag. Dies erleichtert die Nachvollziehbarkeit und Akzeptanz bei den Steuerbehörden. Auch die genaue Definition der Dokumentationserfordernisse, die in den OECD-VPL 2022 verankert wurde führt zu einer größeren Transparenz hinsichtlich der Dokumentation. Jedoch birgt die einheitliche Anwendung des Gewinnaufschlags und die potenziell unterschiedliche Interpretation durch Finanzbehörden gewisse Risiken und Herausforderungen. Eine ordnungsgemäße und umfassende Dokumentation ist unerlässlich, um die Anerkennung des Konzepts sicherzustellen. Insgesamt bietet das LVAIGS-Konzept eine effiziente Lösung für die Verrechnung von Dienstleistungen mit geringer Wertschöpfung, erfordert jedoch sorgfältige Prüfung und Anpassung an die spezifischen Bedingungen des Unternehmens.
    Datum der Bewilligung2024
    OriginalspracheDeutsch (Österreich)
    Betreuer/-inMarina Luketina (Betreuer*in)

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