Für Unternehmen ist der Umstieg auf neue Enterprise Resource Planning (ERP)-Systemen oft unverzichtbar, um ihre Geschäftsprozesse zu vereinheitlichen. Diese Systeme optimieren Arbeitsabläufe, ermöglichen fundierte Entscheidungen und fördern nachhaltiges Wachstum. Durch die zunehmende globale Vernetzung und den Bedarf an effizienten, integrierten Lieferketten wird der Umstieg auf modernere ERP-Systeme notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben und internationale Geschäftsanforderungen zu erfüllen. Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Rollout von SAP ERP Central Component (SAP ECC) am deutschen Standort der KEBA Group AG. Derzeit nutzt der Standort in Lahnau Infor LN (Infor Logistics Network) als ERP-System, während im zentralen Standort in Linz SAP ECC im Einsatz ist. Die KEBA Group AG, ein Unternehmen in der Elektronikindustrie, steht aufgrund der komplexen Fertigungsstrukturen in dieser Branche und der unterschiedlichen Arbeitsweisen an den beiden Standorten vor großen Herausforderungen bei diesem Migrationsprojekt, welches den Wechsel des ERPSystems beinhaltet. Ein Migrationsprojekt beschreibt jenen Prozess, bei welchem das bestehende ERP-System eines Unternehmens durch ein neues ERP System ersetzt wird. Dieser Wechsel beinhaltet die Übertragung aller relevanten Daten, die Anpassung und Konfiguration der neuen Software sowie die Schulung der Mitarbeiter:innen im Umgang mit dem neuen System. Die Hauptziele eines solchen Projekts sind die Optimierung der betrieblichen Abläufe, um die Effizienz zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu erhöhen. Ziel dieser Arbeit ist es, die allgemeinen Herausforderungen von Unternehmen bei ERPMigrationsprojekten zu untersuchen und die spezifischen Herausforderungen der KEBA Group AG in ihrem aktuellen Vorhaben darzustellen. Für Unternehmen ist das vorrangige Ziel, zu gewährleisten, dass der Betrieb nach der Umstellung reibungslos weiterläuft und die Prozesse wieder funktionieren, um damit die Lieferfähigkeit des Unternehmens sicherzustellen. Zunächst werden die Rahmenbedingungen und Zielsetzungen der KEBA Group AG beschrieben. Anhand ausgewählter Prozesse wird erläutert, welchen Nutzen und Wettbewerbsvorteil das Unternehmen durch die Zusammenführung der Prozesse in ein System erzielt. Die Darstellung der Vorgehensweise der KEBA Group wird durch eine umfassende Literaturrecherche unterstützt, um das am besten geeignete Modell für die ERP-Migration auszuwählen. Darüber hinaus wird auf die spezifischen Herausforderungen beim Wechsel von Infor LN zu SAP ECC sowie auf die Identifikation und Steuerung der häufigsten Risiken eingegangen. Die Arbeit zeigt, dass eine erfolgreiche ERP-Migration eine sorgfältige Planung, umfassende Schulungen, starke Unterstützung des Managements und ein effektives Change Management erfordert. Indem strukturierte Vorgehensmodelle genutzt und besondere Herausforderungen berücksichtigt werden, lassen sich Risiken verringern und die Erfolgsaussichten einer Implementierung deutlich erhöhen.
Datum der Bewilligung | 2024 |
---|
Originalsprache | Deutsch (Österreich) |
---|
Betreuer/-in | Herbert Jodlbauer (Betreuer*in) |
---|
Herausforderungen und Lösungsansätze in der ERP-Migration: Eine praxisorientierte Betrachtung in einem Unternehmen der Elektroindustrie
Fuchs, R. (Autor). 2024
Studienabschlussarbeit: Bachelorarbeit