Ausgehend von der Diskrepanz zwischen dem Resozialisierungsauftrag von Strafvollzugsanstalten und der hohen Wiederverurteilungsquote entlassener Strafhäftlinge interessiert sich die vorliegende Masterarbeit für Menschen, die eine unbedingte Freiheitsstrafe in einer österreichischen Strafvollzugsanstalt verbüßen. Sie will herausfinden, wie sich aus einer intersektionellen Perspektive Subjektivierungsprozesse in Haft beschreiben lassen und ob dabei von einem ‚Doing criminality’ die Rede sein kann. Es wird in den Blick genommen, wie sich das institutionelle Umfeld in den sozialen Praxen der Personen artikuliert und welche intersektionellen Differenzverhältnisse in deren Positionierungen sichtbar werden. Mittels sechs biografisch-narrativen Interviews, die mit Insass*innen geführt und die mit der intersektionalen Mehrebenanalyse ausgewertet wurden, konnte festgestellt werden, dass der Haftalltag performative Akte des ‚Doing criminality’ hervorbringt, verfestigt und reproduziert. Die aus der Forschungsarbeit gezogenen Implikationen für den Strafvollzug und die Soziale Arbeit in der Straffälligenhilfe werden aufgezeigt.
Datum der Bewilligung | Mai 2024 |
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Originalsprache | Deutsch (Österreich) |
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Betreuer/-in | Martina Tißberger (Betreuer*in) |
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‚Doing criminality’ : Subjektivierung von Häftlingen im österreichischen Strafvollzug
Gahberger-Schützenauer, K. M. (Autor). Mai 2024
Studienabschlussarbeit: Masterarbeit