Abstract
Aktuelle Messaging-Anwendungen basieren meist auf einer zentralisierten Architektur,bei der die gesamte Kommunikation über den Server der App läuft. Dies bedeutet,
dass nur das Unternehmen, das den Dienst verwaltet, Zugriff auf die Nutzerdaten hat.
Dadurch werden Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und Kontrolle der Daten aufgeworfen. Zudem kann die Kommunikation leicht unterbunden werden, indem die IPAdresse des Servers angegriffen oder blockiert wird. In dieser Arbeit wird eine serverlose
mobile Chat-Anwendung als Proof of Concept entwickelt, welche eine verteile Hashtable
(DHT) benutzt. Mittels der DHT werden IP-Adressen gespeichert und abgerufen, wodurch Peer-to-Peer-Verbindungen für eine sichere Kommunikation ermöglicht werden.
Für das Projekt wurde die Softwarebibliothek LibP2P als Netzwerkschicht verwendet.
In der Arbeit wird die Umsetzung beschrieben und die Vorteile bzw. Nachteile der
Nutzung von DHT und LibP2P für den Aufbau einer dezentralen Chat-Anwendung
diskutiert. Dabei werden die Vorteile der Dezentralisierung wie erhöhte Privatsphäre,
Sicherheit und Widerstandsfähigkeit hervorgehoben. Gleichzeitig werden jedoch auch
wichtige Bereiche für Verbesserungen identifiziert, insbesondere bei Latenz, Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit im Vergleich zu traditionellen Client-Server-Architekturen.
Aktuelle Einschränkungen im iOS-Framework verhindern optimale Funktionalität, können aber durch zukünftige Fortschritte verbessert werden. Insgesamt bietet diese Arbeit
eine solide Basis für die Weiterentwicklung dezentraler Kommunikationssysteme und
stellt eine vielversprechende Alternative zu zentralisierten Plattformen dar. Die gewonnenen Erkenntnisse tragen wesentlich zur Forschung in diesem Bereich bei und ebnen
den Weg für weitere Fortschritte, um den wachsenden Bedarf an Datenschutz und Kontrolle zu decken.
Datum der Bewilligung | 2024 |
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Originalsprache | Englisch (Amerika) |
Betreuer/-in | Erik Sonnleitner (Betreuer*in) |