In einer zunehmend digitalisierten Welt profitieren Individuen von bedeutsamen Vorteilen und Nutzungspotenzialen der digitalen Technologien. Beispielhaft seien an dieser Stelle eine weltweite Kommunikation in Echtzeit, Online-Shopping oder auch eine unkomplizierte Informationsrecherche genannt. Dennoch stehen diesen vielfältigen Potenzialen auch negative Aspekte gegenüber. Hierzu zählen unter anderem Angst, Überlastungen, Abhängigkeiten, Stress oder auch Burn-out. In diesem Zusammenhang gewinnt das Konzept des Digital Detoxing zunehmend an Bedeutung. Der Terminus bezeichnet einen bewussten zeitweisen Verzicht auf digitale Technologien, um das persönliche Wohlbefinden und eine ausgewogene Beziehung zu den Technologien zu fördern. In der Literatur wird dennoch argumentiert, dass weitere Forschung im Bereich des Digital Detox benötigt wird. Die vorliegende Arbeit soll im Rahmen einer zweistufigen Forschungsmethodik einen Beitrag zur Forschung in diesem Bereich liefern. Als zentrale Grundlage wird in einem ersten Schritt eine thematische Literaturanalyse durchgeführt, sodass zentrale Themen im Bereich der empirischen Forschung zu Digital Detox identifiziert werden können. Auf dieser Grundlage wird im Anschluss eine Feldstudie durchgeführt, die Teil einer umfassenderen empirischen Untersuchung zur Thematik des Digital Detox ist. Im Rahmen der Feldstudie verbringen die Teilnehmer:innen jeweils einen gewöhnlichen Tag und einen Tag als digitale Abstinenz. Dabei werden qualitative sowie quantitative Daten mit kardiovaskulären Messungen kombiniert, um ein tieferes Verständnis erlangen zu können. Zu betonen gilt es hierbei, dass der Fokus der vorliegenden Masterarbeit auf den qualitativen Daten liegt, die durch Interviews und Tagebücher erhoben werden. Von besonderem Interesse ist die Untersuchung von Motiven für und gegen die Durchführung eines Digital Detox sowie jene Maßnahmen, die während einer Abstinenz durchgeführt werden. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit konnte eine Vielzahl an Erkenntnissen im Bereich des Digital Detox herausgearbeitet werden. Ein zentrales Ergebnis dieser Masterarbeit ist, dass das primäre Motiv für die Durchführung einer Abstinenz die intrinsische Motivation darstellt. Darüber hinaus sind ein Beitrag zum psychischen Wohlbefinden, eine wahrgenommene Übernutzung der digitalen Technologien und soziale Interaktionen bedeutsame Motive für ein Digital Detox. Als Motiv gegen die Durchführung kann der Entzug von digitaler Technologie und den damit einhergehenden Funktionalitäten genannt werden. Zudem können Gefühle das Individuum während eines Digital Detoxing beeinflussen. Hierzu zählen unter anderem die Angst, etwas zu verpassen oder auch Unsicherheit und Langeweile. Zu betonen gilt es dennoch, dass die vorliegende Arbeit auch verdeutlichte, dass während einer Abstinenz vielfältige Maßnahmen unternommen werden, um die gewonnene Zeit zu nutzen. Hierzu zählen gemeinsame Zeit mit der Familie und Freund:innen, Haushaltsmanagement und Organisation, Lesen sowie Bewegung und Sport.
Digital Detoxing: Überblick über zentrale Themen und empirische Untersuchung von Motiven und Maßnahmen
Forster, M. (Autor). 2024
Studienabschlussarbeit: Masterarbeit