Der Bolzplatz als Arena der Subjektivierung

: Wie sich männliche migrantisch markierte Heranwachsende im informellen Fußballraum finden

Abstract

Bolzplätze spielen eine wichtige Rolle im Leben vieler männlicher Jugendlichen. Die Bedeutung, die sie dabei einnehmen, variiert individuell und hängt von den Funktionen ab, die die Jugendlichen ihnen zuschreiben. Die postmigrantische Generation steht vor der Herausforderung, sich mit den bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen auseinanderzusetzen. In diesen Räumen finden Heranwachsende einen Ort, der es ihnen ermöglicht, sich von diesem Druck zu lösen und sich mit Alltagsfragen abseits des normativen Diskurses zu beschäftigen. Im Rahmen dieser Masterarbeit soll der Blick auf die Bedeutung von Bolzplätzen für Jugendliche gerichtet werden, da sie eine wichtige gesellschaftliche Rolle spielen, indem sie soziale Beziehungen fördern und Jugendliche in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützen. Bolzplätze aus unterschiedlichen Städten dienen als Forschungsobjekt in der vorliegenden Masterarbeit. Die empirische Untersuchung und der theoretische Rahmen wurden teilweise parallel entwickelt. Es wurden narrative Interviews mit neun Jugendlichen, die regelmäßig Bolzplätze nutzen, geführt und teilnehmende Beobachtungen durchgeführt. Das Datenmaterial wurde mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Auswertung erfolgte anhand des theoretischen Gerüsts und der Aspekte, die sich aus den Gesprächen und Beobachtungen ergaben. Untersucht wurde, wie sich die Nutzung der Fußballplätze für die Jugendlichen darin gestaltet, welche Erfahrungen bzw. Herausforderungen sich ergeben und welche sozialen Funktionen Bolzplätze haben. Die Masterarbeit kann als Impuls betrachtet werden, sich mit diesen Themen und diesen Räumen auseinanderzusetzen, und die vorherrschenden stereotypen Bilder über die agierenden Jugendlichen darin kritisch zu reflektieren. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden als Ausblick, im Besonderen für die Offene Jugendarbeit, formuliert.

Datum der Bewilligung	Sep. 2024
Originalsprache	Deutsch (Österreich)
Betreuer/-in	Martina Tißberger (Betreuer*in)