Unternehmen müssen sich kontinuierlich weiterentwickeln und anpassen, um in dem sich rasch wandelnden globalen Umfeld von heute wettbewerbsfähig zu bleiben. Wissensmanagement, Flexibilität und kontinuierliches Lernen spielen bei diesem Anpassungsprozess eine entscheidende Rolle. In dieser Arbeit wird untersucht, welche Rolle digitale Methoden bei der Verbesserung des kontinuierlichen Lernens durch individuelle Lernen und Teamlernen in lernenden Organisationen spielen, wobei der Schwerpunkt auf den Bereichen Personalentwicklung, Wissensspeicherung und Wissensaustausch liegt. Ziele, Anforderungen und Herausforderungen, mit denen Organisationen in diesen Bereichen konfrontiert sind, werden durch ein integratives Review der vorhandenen Literatur zu Wissen, Lernen und Digitalisierung untersucht. Die Bewertung von wertvollen digitalen Tools für lernende Organisationen erfolgt durch eine Nutzwertanalyse mittels eines ScoringVerfahrens nach Kühnapfel (2021). Für die Personalentwicklung hat die Arbeit die Bedeutung eines ganzheitlichen Onboarding-Prozesses und strukturierter Entwicklungsprogramme identifiziert. Im Vordergrund stehen dabei die schnelle Integration der neuen Mitarbeiter in die neue Rolle, die Förderung der Identifikation mit der Unternehmenskultur und ein effizienter Wissenstransfer. Zu den Herausforderungen zählen eine geringe Zufriedenheit der neuen Mitarbeiter und Stress während des Onboardings. Bei der Wissensspeicherung liegt der Schwerpunkt auf dem problemlosen Abruf des gespeicherten Wissens und der Gewährleistung seiner Wiederverwendung und Verfügbarkeit. Zu den Herausforderungen gehören Zeitmangel und Widerstand gegen die Dokumentation. Ein effektiver Wissensaustausch erfordert eine unterstützende Kultur sowie organisatorische und technologische Strukturen. Zu den Zielen gehören die Förderung von Innovationen und die Umwandlung von individuellem Wissen in Unternehmenswissen. Zu den Herausforderungen gehören die Schwierigkeit, implizites Wissen zu vermitteln und ein förderndes Umfeld zu schaffen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass digitale Tools in der Personalentwicklung, einschließlich E-Learning, Mobile/Micro Learning, MOOCs und E-Mentoring, in erster Linie auf das individuelle Lernen ausgerichtet sind. Funktionen wie Diskussionsforen und Kollaborationsoptionen fördern das Lernen im Team. Während E-Learning, Mobile/MicroLearning und MOOCs vor allem den expliziten Wissensaustausch durch formale Methoden fördern, unterstützt E-Mentoring sowohl den impliziten als auch den expliziten Wissensaustausch. Digitale Tools zur Wissensspeicherung, wie z. B. Wissensgraphen, - karten und -managementsysteme, konzentrieren sich auf die strukturierte und zugängliche Darstellung von explizitem Wissen. Diese Tools fördern sowohl das individuelle Lernen, als auch das Teamlernen durch kollaboratives Arbeiten und durch die Unterstützung der kollektiven Schaffung und Weitergabe von Wissen. Tools für den Wissensaustausch, einschließlich Online-Communities of Practice, Wikis und soziale Unternehmensnetzwerke, konzentrieren sich auf das Lernen im Team. Diese Plattformen fördern den Austausch von explizitem und implizitem Wissen durch digitale persönliche Interaktionen und Zusammenarbeit und begünstigen somit die kollektive Wissensgenerierung und Zusammenarbeit. Die Ergebnisse zeigen, dass in der Personalentwicklung Tools wie E-Learning, Mobile/Micro-Learning und MOOCs das individuelle Lernen unterstützen, wobei Mobile/MicroLearning in Bezug auf „Kompetenzentwicklung und Leistung“ und „Integration in den Arbeitsalltag“ am besten bewertet wird. Was die Wissensspeicherung betrifft, so wurde festgestellt, dass Wissensgraphen/-karten zum „ selbstbestimmten Lernen“ beitragen und eine gute „ Wissensdarstellung und -struktur“ bieten. Für den Wissensaustausch erhielten Wikis die beste Bewertung, insbesondere im Hinblick auf die „ Wissensdarstellung und - struktur“. Alle Werkzeuge zum Wissensaustausch wurden als geeignet für die Zusammenarbeit und somit auch für das Lernen im Team angesehen. Diese Arbeit ist durch die verallgemeinerten Beschreibungen der Tools und Bewertungskriterien begrenzt. Eine detailliertere Untersuchung spezifischer Softwarelösungen könnte weitere Einblicke in die verschiedenen Merkmale innerhalb jeder Toolkategorie geben. Während in dieser Arbeit die einzelnen Kategorien separat untersucht wurden, ist es für eine lernende Organisation wichtig, alle Aspekte in einem ganzheitlichen Ansatz zu berücksichtigen. Künftige Studien könnten untersuchen, wie verschiedene Tools in eine lernende Organisation integriert werden können und wie diese zusammenwirken. So könnte festgestellt werden, ob sich diese Tools ergänzen oder gegenseitig beeinflussen und welche Tools von den Mitarbeitern präferiert werden.
Datum der Bewilligung | 2024 |
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Originalsprache | Englisch |
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Betreuer/-in | Markus Aichinger (Betreuer*in) |
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Chances of learning organizations through digitalization
Maier, S. (Autor). 2024
Studienabschlussarbeit: Masterarbeit