Abstract
Hintergrund: Um potenziell sturzgefährdete Personen zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen einzuleiten, muss möglichst zeitsparend das Sturzrisiko von Senioren bestimmt werden. Für die Planung von Interventionen ist es zusätzlich notwendig, die Schwächen und Stärken der Teilnehmer zu erheben.
Ziel: Die Studie zielte darauf ab, aus bereits vorhandenen Einzeltests eine Testbatterie zu entwickeln, die das Sturzrisiko möglichst präzise bestimmt. Angestrebt wurde eine zeitsparende Testbatterie, die die Teilbereiche des Gleichgewichts (kontinuierlich und proaktiv) und die Erhebung der Beinkraft abdeckt.
Methode: Die Studie umfasste 271 Senioren mit einem Durchschnittsalter von 80 Jahren, die zum Testzeitpunkt ein selbstständiges bzw. mit Alltagsunterstützung betreutes Leben führten. Die Unterteilung in gestürzte und nicht gestürzte Personen erfolgte anhand mündlicher Befragung (Einzelinterviews) über Sturzereignisse in den letzten 12 Monaten. Die Personen wurden in der Durchführung der einzelnen Tests instruiert. Die Messungen erfolgten mithilfe des T.F.T.-Systems und einem Beschleunigungsmesser (Accelerometer).
Ergebnisse: Zur Bildung des Sturzrisiko-Index wurde beim 5 Chair Rise Test die Aufstehgeschwindigkeit und die Zeit ausgeschlossen, da diese die Reliabilität nicht erhöhten. Beim Static Balance Test wurde die geschaffte Zeit und beim Alternate Step Test die benötigte Zeit gewertet. Beim Functional Reach Test wurde die erreichte Distanz und beim Maximum Step Test die überstiegene Distanz gemessen. Der Sturzrisiko-Index zeigte (angesichts der inhomogenen Untersuchungsgruppe) die beste, wenngleich mäßige, Unterscheidbarkeit von Nicht-Stürzern und Stürzern bei 2,5/5 erreichten Normwerten. Zusätzlich war eine gute Differenzierung zwischen betreut/betreubar und selbstständig lebenden Personen bei einem Cut-off von 2,5/5 Punkten möglich.
Schlussfolgerung: Die Unterscheidung zwischen gestürzten und nicht gestürzten Personen ist mit dem Sturzrisiko-Index mit mäßiger Genauigkeit möglich. Mit guter Differenzierungsmöglichkeit kann er in betreut/betreubar und selbständig lebende Personen unterscheiden. Bei einer heterogenen Personengruppe eignet sich der Sturzrisiko-Index dazu, das Sturzrisiko zu bestimmen und Interventionen auf Stärken und Schwächen hinsichtlich modifizierbarer Risikofaktoren und der Lebensumstände der teilnehmenden Personen auszurichten.
Titel in Übersetzung | Validation of a Test Battery (Fall Risk Index) to Distinguish Between Fallers and Non-Fallers and to Identify Modifiable Factors in Exercise-Based Fall Prevention in Community-Dwelling and Assisted Facility Living Elderly People |
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Originalsprache | Deutsch |
Seiten (von - bis) | 100-109 |
Seitenumfang | 10 |
Fachzeitschrift | physioscience |
Jahrgang | 12 |
Ausgabenummer | 3 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - Sep. 2016 |