Abstract
Sowohl die wissenschaftliche Forschung als auch Einzelberichte aus der Praxis zeigen, dass
die Mensch-Computer-Interaktion zu beträchtlichen Stresswahrnehmungen bei Benutzern
führen kann. Diese Art von Stress wird als Technostress bezeichnet. Die meisten der bislang
veröffentlichten Studien im Bereich Technostress basieren auf Fragebögen. In diesem
Beitrag nehmen wir eine andere konzeptionelle Perspektive ein, nämlich jene der
Neurobiologie, und dadurch führen wir eine neue theoretische Betrachtungsweise in die
Technostressliteratur ein. Wir berichten über ein Laborexperiment, indem wir die
Auswirkungen eines Systemabsturzes auf die Veränderungen im Kortisolspiegel von
Benutzern untersuchten – Kortisol ist ein bedeutendes Stresshormon im menschlichen
Körper. Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass der Kortisolspiegel signifikant ansteigt,
wenn ein System bei Ausführung einer Mensch-Computer-Interaktionsaufgabe abstürzt.
Auf Basis dieses Ergebnisses ergeben sich bedeutende Implikationen für Forschung,
Entwicklung und Management von Informations- und Kommunikationstechnologien, und
nicht zuletzt auch für die Gesundheitspolitik. Wir argumentieren im Beitrag, dass die
zukünftige Forschung im Bereich der Mensch-Computer-Interaktion die neurobiologische
Perspektive als erkenntnisfördernden komplementären Ansatz zu den traditionellen
Konzepten betrachten sollte.
Titel in Übersetzung | Technostress from a neurobiological perspective: System breakdown increases the stress hormone cortisol in computer users |
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Originalsprache | Deutsch |
Seiten (von - bis) | 59-68 |
Fachzeitschrift | WIRTSCHAFTSINFORMATIK |
Jahrgang | 54 |
Ausgabenummer | 2 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - März 2012 |