Abstract
Im Jahr 1987 entstand in der Voest Alpine das Modell „Stahlstiftung“, welches inzwischen ein bewährtes, arbeitsmarktpolitisches Instrument darstellt. Rund 9000 Menschen wurden seither betreut und ca. 90 % davon konnten mithilfe der Stiftung wieder in das Erwerbsleben einsteigen. Wie können innerhalb der Stiftung die übrigen ca. 10% an belasteten Teilnehmer*innen unterstützt und begleitet werden, welche offensichtlich diese Veränderungskrise nicht bewältigen und daher den Stiftungserfolg nicht erreichen?
Es ist das bestehende Angebot zu überprüfen und es gilt innovative Lösungen für besonders belastete
Teilnehmer*innen zu entwickeln. Methodisch wurde die Studie mit einer triangulierten Vorgehensweise, bestehend aus einem Onlinefragebogen, Gruppendiskussionen und Leitfadeninterviews umgesetzt. Die erhobenen Daten wurden mittels SPSS und qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mitarbeitenden der Stiftung hohe Kompetenzen aufweisen, welche sich sowohl für die Erreichung des Stiftungszieles als auch die Bewältigung von Krisen als besonders günstig erweisen.
Die Identifikation von besonders belasteten Stiftungsteilnehmenden gelingt insbesondere durch die Beachtung von Krisensignalen auf der Ebene psychischer Funktionen und im Verhalten. Notwendige zusätzliche Angebote wurden im Bereich weiterer psychosozialer Kompetenz und nachgehender Beratung, sowie in der Flexibilisierung von Strukturmerkmalen gesehen. Es erscheint sinnvoll ein Zwischenangebot, wie zum Beispiel Sozialarbeit zu etablieren, welches Teilnehmer*innen bei der Bearbeitung ihrer Zusatzbelastungen und Krisen auch nachgehend unterstützt. Betriebliche Sozialarbeit könnte jene Angebote zur Verfügung stellen, welche sich in der Studie als fehlend oder nicht ausreichend zugänglich herausgestellt haben.
Titel in Übersetzung | Social Work Research Projects 2016 |
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Originalsprache | Deutsch |
Titel | Sozialarbeitsforschung 2016 |
Herausgeber (Verlag) | edition pro mente |
Seiten | 133-181 |
ISBN (Print) | 978-3-902724-51-9 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2016 |
Schlagwörter
- Berufliche Veränderungskrisen
- Arbeitsstiftung
- Soziale Kompetenz
- Sozialarbeit
- Lebensübergänge