BioH2Region - BA0100157 - BioH2Region - "Kompetenzregion für erneuerbaren Wasserstoff und Grüne Gase"

Projektdetails

Beschreibung

Der Interreg-Programmraum ist ländlich geprägt und blickt damit besonderen Herausforderungen entgegen, wie einer umfassenden und effizienten Energieversorgung sowie der regionalen Produktion und Speicherung Erneuerbarer Energie. Der notwendige Ausgleich des fluktuierenden Energieangebots aus Wind und Sonne führt unweigerlich dazu, dass auch regionale biogene Ressourcen in diesen Prozess integriert werden müssen. Die so gewonnene Energie kann dauerhaft als "Grünes" Gas (H2, CH4) gespeichert und unabhängig von Fluktuationsprozessen für alle energetisch und stofflich getriebenen Prozesse verwendet werden. Der Programmraum verfügt zudem über einen hohen Anteil an Landwirtschaft und damit eine gute Verfügbarkeit von Biomasse-Ressourcen.
Die Forschungszentren TZE und FH Wels bringen in bewährter Weise ihre jeweiligen Forschungskompetenzen in die geplante Plattform ein und nutzen bestmöglich bestehende Strukturen zur Dissemination. Zu nennen sind hier die Projektpartner Centouris, Business Upper Austria und Innovation Salzburg GmbH.
Beiderseits der Grenze werden enorme Anstrengungen unternommen, den Herausforderungen der Energiewende zu begegnen. In Oberösterreich sind mehrere Projekte im Bereich Wasserstoff bereits angestoßen, beim Projektpartner FH Wels wird dazu in den kommenden Jahren ein Millioneninvest in technische Infrastruktur getätigt.
In Niederbayern wird mit Hochdruck an der Transformation des Energiesystems geforscht und gearbeitet. Der Landkreis Passau erarbeitet aktuell als sog. HyExpert-Region mit Schwerpunkt auf Mobilität eine Potentialstudie zur Verkehrswende. Unternehmen aus der Region bilden Konsortien, um Wasserstoff als Treibstoff für den Schwerlastverkehr zu etablieren und sowohl geeignete Fahrzeuge als auch die notwendige Infrastruktur zeitnah für die Region zu etablieren (Next Mobility Consortium: Shell AG, Fa. Maier & Korduletsch, Fa. Mercedes-Paul). Als Technologie für die Wandlung der im Stromnetz zum Zeitpunkt der Erzeugung nicht verwertbaren erneuerbaren Energien wird dabei die Wasserspaltung mittels Elektrolyse favorisiert. Diese wird unbestritten auch einen großen Anteil des in Zukunft benötigten Wasserstoffs bereitstellen können und müssen.

Daneben sind allerdings auch weitere Aspekte wie etwa die Versorgung der chemischen Industrie mit kohlenstoffhaltigen Gasen für die stoffliche Nutzung zu berücksichtigen. Dazu ist die Etablierung eines nachhaltigen Kreislaufs für die Bereitstellung und Nutzung dieses Kohlenstoffs essentiell. Biogene Ressourcen (insbesondere Rest- und Abfallstoffe) bieten als Kohlenstoffquelle eine hervorragende Ausgangsbasis, mit geeigneten Verfahren als Quelle für biogenen Wasserstoff als auch als Baustein für die stoffliche Integration von erneuerbaren Energiequellen zu dienen.
Mit dem Projekt BioH2Region entsteht ein gemeinsames grenzübergreifendes Kompetenzzentrum für biogenen Wasserstoff, Grüne Gase, stoffliche und energetische Biomassenutzung, Konversion und Langzeit-Speicherung.

Technologisch steht am TZE der Ausbau der Forschungskapazitäten für die Entwicklung von Wandlungstechnologien zur Bereitstellung Grüner Gase im Fokus. Seit 2018 arbeitet das Labor und Technikum für Grüne Gase (LTGG) des TZE an der Entwicklung und Optimierung von Prozessen zur Erzeugung Grüner Gase aus biogenen Rest- und Abfallstoffen unter Nutzung von H2 aus der Elektrolyse. Entsprechende Infrastruktur für die Demonstration der Prozesstechnologien im kleinen Maßstab ist verfügbar und soll geringfügig ergänzt werden. Ein bereits genehmigtes Projekt H2Bio übernimmt dazu den Großteil des technischen Ausbaus im Bereich Grüne Gase am TZE.

Die FH Wels treibt im Projekt den Ausbau ihrer Forschungskapazitäten im Umfeld der Mess- und Regelungstechnologien bei der elektrolytischen Bereitstellung von Wasserstoff voran und arbeitet zeitgleich an der Festkörper-Adsorption für Gastrocknung, Speicherung und Umwandlung. Aktuell wird gerade umfangreiche technologische und analytische Infrastruktur aufgebaut.

Das Projekt BioH2Region erfasst, schafft und bündelt in den Arbeitspaketen AP1 bis AP4 die Wissensgrundlagen für die Produktion und den Einsatz Grüner Gase, indem es regionale Ressourcen, Wandlungsprozesse, Qualitätskriterien und Einsatzszenarien untersucht und für die Player der Region (Politik, Kommunen, Unternehmen, Landwirtschaft) aufbereitet. Die grenzüberschreitende Wissensplattform vernetzt alle Stakeholder mit den Forschungszentren beiderseits der Grenze und ist offen für weitere Partner und Umsetzungsprojekte.

Die Einbindung professioneller Disseminationspartner beiderseits der Grenze stellt sicher, dass der Projektfokus nicht nur auf exzellente Forschung gelegt wird, sondern das auch die Bedarfe regionaler Unternehmen auf deren Weg in eine erneuerbare und saubere Energieversorgung hinreichend berücksichtigt werden. Der Projektdurchführungszeitraum ist vom 01.07.2024 bis zum 30.06.2027.
KurztitelBioH2Region
StatusLaufend
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende01.07.202430.06.2027

Förderagentur

  • Interreg Bayern – Österreich 2021 bis 2027

UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung

2015 einigten sich UN-Mitgliedstaaten auf 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) zur Beendigung der Armut, zum Schutz des Planeten und zur Förderung des allgemeinen Wohlstands. Die Arbeit dieses Projekts leistet einen Beitrag zu folgendem(n) SDG(s):

  • SDG 7 – Erschwingliche und saubere Energie

Fingerprint

Erkunden Sie die Forschungsthemen, die von diesem Projekt angesprochen werden. Diese Bezeichnungen werden den ihnen zugrunde liegenden Bewilligungen/Fördermitteln entsprechend generiert. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.