Measuring Human Values in Practice: Forcierung valider Messungen individueller Wertorientierungen

Beschreibung

Weltweit findet die von Schwartz im Jahr 1992 (Schwartz 1992, 2012) entwickelte und zunehmend populäre PVQ-Werteskala (Portrait-Value-Questionnaire) Anwendung. Die Skala erfasst „Basic Human Values” (individuelle Werthaltungen), die als Vorstellungen des „Wünschenswertens“ einen grundlegenden Orientierungsrahmen für das Handeln Einzelner bieten. Untersucht wird mit dem PVQ, welche sozialen und kulturellen Werte bzw. Normen in einer Gruppe, Organisation oder Gesellschaft vorherrschen, wie diese zueinander in Beziehung stehen und letztlich das Handeln von Personen anleiten. Der PVQ trifft eine Reihe von Annahmen, die bisher nur partiell geprüft wurden. Zu diesem Zweck kooperieren Universitäten aus Österreich, Deutschland, Südafrika und Nigeria (siehe z.B. De Wet, Bacher & Wetzelhütter, 2018). Zudem fehlt ein standardisiertes Vorgehen, um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse unterschiedlicher Studien zu gewährleisten. So wird teilweise zwar beschrieben, inwiefern die empirischen Ergebnisse von dem von Schwartz theoretisch postulierten Modell abweichen. Das Ausmaß der Abweichungen abzuschätzen – und wie schwerwiegend diese sind, bleibt aber dem/der LeserIn vorbehalten. Angesichts der vielseitigen und weitreichenden Nutzung des PVQ (u.a. in sozialwissenschaftlichen, ökonomischen oder psychologischen
Forschungsdisziplinen) ist ein standardisiertes Vorgehen für zukünftige Forschungsarbeiten
richtungsweisend.
Ausgehend davon wurde ein (Auswertungs-)Tool zur standardisierten Validierung der Ergebnisse
entwickelt. Dieses Tool ermöglicht die graphische Darstellung der Werteorientierungen, inklusive einer bisher fehlenden transparenten Berechnung der Goodness-of-Fit-Maßzahl („Zahl der „Moves“, zur Errechnung der theoretisch angenommenen Wertekonfiguration von Schwartz). Basis hierfür bilden die mittels des Analyseverfahrens Multi-Dimensionale Skalierung (MDS) ermittelten Koordinaten der 21 WerteItems des PVQ, die im zweidimensionalen Raum aufgetragen werden.
Im Vortrag wird das (Auswertungs-)Tool vorgestellt und anhand aktueller Beispiele erprobt.

Zeitraum	24 März 2022
Ereignistitel	LAQM (Linzer Arbeitsgruppe für Quantitative Methoden) - 9. Treffen
Veranstaltungstyp	Konferenz